Die Schlacht an der Lisaine, die letzte der großen Feldschlachten des gallischen Krieges von 1870-71, ging heute zu Ende. Drei blutige Tage tobte sie an diesem kleinen Flüßchen in Gallien und vergeblich rannten die gallische Ostarmee mit ihren 150,000 Mann gegen unser XIV. Armeekorps mit seinen 37,000 Mann an. Denn meisterhaft hat unser General August von Werder seine Abwehrstellung gewählt und ebenso meisterlich seine Truppen geführt. Der Abbruch der Schlacht war für die Gallier an sich schon ein herber Schlag, weil sie ja eigentlich ihre belagerte Festung Belfort entsetzen wollten. Doch da unser Feldherr Moltke der Ältere unserem XIV. Armeekorps eine ganze Armee, unter unserem Feldherrn Edwin von Manteuffel, zur Hilfe geschickt. Diese setzte dann den geschlagenen Welschen nach und so mußten sich diese in die neutrale Schweiz retten, wo sie entwaffnet und damit neutralisiert wurden. Der Jahrestag dieser großen Schlacht muß also gefeiert werden! Das Ostpreußenlied sollte bei der Feier der Schlacht an der Lisaine nicht fehlen, da sich in dieser unsere ostpreußischen Landwehrbataillone hervorragend bewährt haben: https://www.youtube.com/watch?v=h0CnCbibWes
„Land der dunklen Wälder
und kristall’nen Seen,
über weite Felder
lichte Wunder geh’n.
Starke Bauern schreiten
hinter Pferd und Pflug,
über Ackerbreiten
streift der Vogelzug.
Und die Meere rauschen
den Choral der Zeit,
Elche steh’n und lauschen
in die Ewigkeit.
Tag ist aufgegangen
über Haff und Moor,
Licht hat angefangen,
steigt im Ost empor.“
Und natürlich lese auch ich etwas aus Moltkes Schlachtbericht vor. Der zweite Schlachttag ist nun angebrochen: https://archive.org/details/bub_gb_49waAAAAMAAJ
„Am 16. morgens sechseinhalb Uhr traten die Deutschen in den gestrigen Stellungen wieder unter Waffen. Die Franzosen begannen ihren Angriff abermals mit ihrem rechten Flügel. Aus den mit Scharten versehenen Häusern schossen sie auf die im Schlosse von Montbeliard stehende Landwehrkompanie und verursachen bei derselben sowie bei Geschützbedienungsmannschaft einigen Verlust. Die Aufforderung zur Übergabe wurde abgelehnt, und das Feuer der Festungsartillerie mit so gutem Erfolge gegen zwei auf der nahen Höhe erscheinende Batterien gerichtet, daß diese unter Zurücklassung von zwei Geschützen abfahren mußten. Auch in einer neuen Aufstellung bei Mont Chevis Ferme und verstärkt durch nach drei Batterien vermochten sie nicht gegen das Feuer von La Grange Dame aufzukommen, setzten jedoch die Kanonade bis zur Dunkelheit fort. Ein Versuch, von Montbeliard aus die deutsche Linie zu durchbrechen, wurde nicht gemacht. Weiter links rückte die verstärkte 1. Division des französischen 15. Korps gegen Bethoncourt an. Das Feuer ihrer Artillerie vom Mont Chevis und von Byans her zwang um ein Uhr eine badische Batterie, die Bespannung zu ergänzen, und richtete sich auch gegen das Dorf. Starke Waffen hatten sich in dem nahe heranreichenden Walde versammelt und traten um drei Uhr aus demselben hervor. Inzwischen aber waren von General von Glümer bereits Verstärkungen nach dem drohten Punkte abgesendet. Zwei mit Entschlossenheit bis dicht an den Ort geführte Anläufe scheiterten an dem vernichtenden Artillerie- und Kleingewehrfeuer der Verteidiger. Ein dritter, um vier Uhr mit einer ganzen Brigade unternommener Angriff gelangte nicht mehr zum vollen Aufmarsch. Die Verluste auf französischer Seite waren erheblich, das Schneefeld lag mit Gefallenen besät. Auch Unverwundete gingen in Gefangenschaft. Vom 24. französischen Korps hatte eine Division verdeckte Aufstellung in den Waldungen hinter Byans genommen, und da Bussurel schon tags zuvor von derselben besetzt war, so zeigte sich hier die deutsche Verteidigungsstellung hinter dem Eisenbahndamm aus nächster Nähe bedroht. Der Kommandierende schickte daher den General Keller mit zwei badischen Füsilierbataillone und einer schweren Batterie von Brevilliers aus in dieser Richtung ab. Letztere reihte sich den beiden schon seit morgens auf dem Höhenabfall im Kampfe stehenden an. Das Feuer von fünf feindlichen Batterien erlahmte bald unter den sicher einschlagenden Granaten der deutschen Geschütze. Um Mittag schon zog die französische Artillerie von Byans ab, auch hier zwei Geschütze stehen lassend, welche erst später abgeholt werden konnten. Die Infanterie in Stärke einer Division hatte mit dem Durchbruch nur gedroht, ohne zur Ausführung zu schreiten. Gegen die Linie Hericourt - Luze führte das 20. Korps zwei Divisionen vor. Dichter Nebel bedeckte die Talsohle, und die schon früh beginnende Kanonade wurde von den Deutschen kaum erwidert. Von Letzteren waren, um einigen Einblick in die Unternehmungen des Feindes zu erlangen, zwei Kompanien auf die Höhe westlich Sankt Albert vorgegangen und überraschten den von Byans anrückenden Gegner mit solchem Schnellfeuer, daß derselbe wieder umkehrte. Bald darauf aber, um neuneinhalb Uhr, brachen mehrere seiner Bataillone von Tavey gegen den Mougnot vor. Zwei Angriffe scheiterten an dem besonnenen Widerstande der Landwehrbataillone, auch ein dritter Versuch, welcher gegen den Südausgang von Hericourt gerichtet war, blieb ohne Erfolg. Zwar sammelten sich nachmittags gegen vier Uhr aufs Neue Infanteriewaffen gegen den Mougnot, standen aber im Feuer des Mont Salamon von weiteren Angriffen ab und beschränkten sich bis zum Abend auf eine wirkungslose Kanonade. Bei Chagey standen zwei Divisionen des 18. Korps den Deutschen gegenüber. Sie unternahmen nichts. Der geringe Nachdruck, mit welchem am 16. Januar das Gefecht auf der ganzen Front von Montbeliard bis Chagey geführt wurde, läßt vermuten, daß man überall erst die Wirkung der geplanten Umfassung des deutschen rechten Flügels abwarten wollte. Diese Aufgabe fiel nun dem General Cremer zu. Mit ihm vereinigte sich in Ctobon die 2. Division des 18. Korps. Von dort rückten sonach zwei Divisionen gegen Chenebier vor, wo General von Degenfeld mit zwei Bataillonen, zwei Batterien und ein Schwadron stand. Der Erfolg konnte nicht zweifelhaft sein. Die Division Penhoat des 18. Korps griff um elf Uhr von Westen und nördlich umfassend an, die Division Cremer aber, um die Rückzugslinie auf Belfort dem Verteidiger zu verlegen, von Süden her, wo der Wald von La Thure den Anmarsch verdeckte. Am Nordrande desselben fuhren nachmittags die Batterien beider Divisionen auf und eröffneten ihr Feuer. Nachdem dasselbe zwei Stunden gewirkt, rückten die Infanteriemassen von drei Seiten heran. Unter persönlicher Führung des Generals Cremer wurden die badischen Füsiliere aus dem südlichen Teile des Dorfes in den nördlichen gedrängt, und als hier auch die Umgebung durch den Wald von Montedin wirksam geworden, mußte um drei Uhr nach hartnäckiger Gegenwehr General von Degenfeld den Rückzug und zwar in nördlicher Richtung über Frahier antreten. Von dort bog er jedoch wieder südöstlich ein und nahm vorwärts Chalonvillars bei der hochliegenden Mühle Rougeot Stellung, wo ihm abends sechs Uhr Oberst Bayer Verstärkungen zuführte. Die Franzosen waren nicht gefolgt, die Division Cremer, welche über 1000 Mann verloren, ging vielmehr nach dem Walde von La Thure zurück, während die Division Penhoat sich auf Besetzung von Chenebier beschränkte. Demnach war an diesem Tage die Verteidigungslinie der Deutschen nirgends durchbrochen, immerhin aber ihr äußerster rechter Flügel bis auf dreiviertel Meilen nahe an Belfort zurückgedrängt. Die Festung feierte den Sieg der französischen Waffen durch Viktoriaschießen, unternahm aber keinen ernstlichen Ausfall gegen die durch Entsendungen geschwächten Einschließungstruppen, welche ihrerseits ruhig mit dem Bau der Batterien fortfuhren. Um vor Allem die Gefechtslage auf seinem rechten Flügel wiederherzustellen, vermochte General von Werder doch nur nach vier Bataillone, vier Schwadronen und zwei Batterien zu einer Generalreserve zu versammeln, indem er diese von den minder bedrohten Punkten und selbst von Belfort her nach Brevilliers und Mandrevillars heranzog. Noch abends acht Uhr erhielt General Keller den Befehl, Chenebier wieder zu nehmen. Er rückte zu diesem Zwecke um elf Uhr mit zwei badischen Bataillonen aus Mandrevillars ab, erreichte um Mitternacht Moulin Rougeot und fand Frahier bereits durch Oberst Bayer wieder besetzt.“